Zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember beleuchten wir, der DRK-Kreisverband Harburg-Land, die aktuellen Herausforderungen, vor denen viele gemeinnützige Organisationen stehen: die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Trotz des unverzichtbaren Beitrags, den Ehrenamtliche leisten, kämpfen viele von uns mit einem Mangel an Freiwilligen. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Fähigkeit, gesellschaftlich wichtige Projekte zu unterstützen und zu fördern.
Einer der Hauptgründe für den Rückgang der Freiwilligen ist der zunehmende Zeitdruck, dem viele von uns im Berufs- und Privatleben ausgesetzt sind. Arbeit, Familie und weitere Verpflichtungen lassen oft wenig Raum für ehrenamtliche Tätigkeiten, auch wenn der Wunsch, sich zu engagieren, vorhanden ist. Besonders Menschen im Alter von 30 bis 65 Jahren, die mitten im Berufsleben stehen und oft noch kleine Kinder betreuen, finden kaum die Möglichkeit, sich langfristig oder regelmäßig zu binden.
Der Trend geht daher hin zu flexibleren Ehrenamtsmöglichkeiten, die auch kurzfristig oder unregelmäßig ausgeübt werden können. Doch warum finden heute so wenige Menschen ein solches flexibles Ehrenamt? „Viele kennen einfach nicht den vollen Umfang der Möglichkeiten. Hier liegt es an uns, die Angebote für ehrenamtliche Tätigkeiten nach außen zu tragen und insbesondere die digitalen Wege auszubauen und neue Angebote zu schaffen“, sagt unsere Ehrenamtskoordinatorin, Alexandra Petersen. „Aktuell arbeiten wir an einer Übersicht aller DRK-Engagementangebote in unserem Landkreis, damit wir interessierten Menschen helfen können, gezielt ein Angebot zu finden, das ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht,“ ergänzt Lilith Müller-Petersen, ebenfalls Ehrenamtskoordinatorin bei uns.
Um das Ehrenamt insgesamt attraktiver zu gestalten, richten sich auch Forderungen an die Politik. Wir vom DRK weisen unter anderem darauf hin, dass nach wie vor keine einheitliche Regelung zur Gleichstellung von ehrenamtlichen Helfenden der anerkannten Hilfsorganisationen des THW und der Freiwilligen Feuerwehren besteht. Freistellungsansprüche, Ersatzleistungen und soziale Absicherung sind wesentliche Themen, die auch außerhalb des Katastrophenfalls geregelt sein müssen.
Ehrenamt ist so vielfältig wie die Bedürfnisse im Landkreis Harburg. Hier finden Freiwillige aller Altersgruppen Möglichkeiten, sich in der Kreisbereitschaft, dem Jugendrotkreuz oder in einem der 30 Ortsvereine zu engagieren. Ehrenamtliche Tätigkeiten bieten nicht nur Unterstützung für Bedürftige, sondern ermöglichen auch persönliche Erfüllung und das Sammeln neuer Erfahrungen. Wer eigene Ideen einbringen möchte, kann zudem an unserer laufenden Umfrage zum Ehrenamt teilnehmen.