Fackel des Roten Kreuzes im Landkreis Harburg
Eine Fackel als „Licht der Hoffnung“ – die bringt das Rote Kreuz bereits seit 1992 auf den Weg. Von Nord nach Süd – bis ins italienische Solferino, wo das Rote Kreuz seine historischen Wurzeln hat. Damit erinnert das Rote Kreuz nicht nur an seine eigenen Anfänge, sondern auch an seine zentralen humanitären Werte, für die es seit jeher steht und deren gesellschaftlicher Wert sich aktueller denn je darstellt.

Auch der DRK-Kreisverband Harburg-Land war in diesem Jahr wieder Teil des Fackellaufs, auch „Fiaccolata“ genannt. Am Sonntag, den 13. April erreichte die Fackel das Schulungs- und Logistikzentrum des DRK in der Benzstraße, wo es von der Bereitschaft entgegengenommen wurde.
Im Bereich der Wohlfahrts- und Sozialarbeit wurde die Fackel an die „DRK-Kunstbäckerei“ übergeben. Das Kunstprojekt entstand 2021 mit dem Ziel der Integration von Menschen mit Flucht- und/oder Migrationshintergrund. Inzwischen kommen mehrmals wöchentlich Menschen aus verschiedensten Altersgruppen und Herkunftsländern in der ehemaligen Bäckerei Rundt zum Malen und Spielen zusammen.
Als letzte Station traf die Fackel beim Jugendrotkreuz vor dem Winsener Schloss ein, wo sie von den Kindern in Empfang genommen wurde. Gemeinsam mit Susanne Brüggemann und den Gruppenleitern Christian und Dennis brachten sie die Fackel von hier aus in den nächsten DRK-Kreisverband nach Bremen.
Wer wissen möchte, wohin es die Fackel noch führt auf ihrem Weg nach Italien, der kann über den Hastag #fiaccolata2025 alle Beiträge aus den beteiligten DRK-Gliederungen im In- und Ausland finden.
Nele Hobst, Konventionsbeauftragte des DRK-Kreisverbands Harburg-Land ist bereits zum zweiten Mal bei der Aktion dabei: „Es ist schön, andere und uns selbst mit dem Fackellauf daran zu erinnern, dass wir beim DRK eine wirklich große Gemeinschaft sind, auch über Ländergrenzen hinaus. Wir sind vereinigt in unseren Werten und dem Bestreben, Menschen zu helfen und das Licht der Fackel verbildlicht unsere tägliche Arbeit. Sie weiterzutragen, ist also in doppelter Hinsicht erfüllend.“
Zum historischen Hintergrund: Die Fiaccolata wird seit 1992 vom Italienischen Roten Kreuz organisiert. Bei der mehrtägigen Gedenkveranstaltung rund um den Fackelzug von Solferino in die nahegelegene Kleinstadt Castiglione delle Stiviere kommen jedes Jahr Tausende Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus ganz Europa und der Welt zusammen, um den Anfängen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zu gedenken.
Im Jahr 1859 reiste der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant durch Italien. Dabei wurde er Zeuge der Folgen der Schlacht von Solferino, einer der größten Auseinandersetzungen jener Zeit. Dunant erlebte Not und Elend der verwundeten Soldaten hautnah und setzte sich dafür ein, die Versorgung der Verwundeten zu organisieren. Er verarbeitete die erschütternden Erlebnisse in seiner Schrift "Eine Erinnerung an Solferino", an deren Ende er die Vision für die Gründung neutraler Hilfsgesellschaften für Verwundete in verschiedenen Ländern Europas formulierte. 1863 fand die erste Genfer Konferenz statt, auf der die Gründung solcher Hilfsgesellschaften beschlossen wurde. Kurz darauf gründete sich die erste nationale Rotkreuzgesellschaft weltweit: der württembergische Sanitätsverein im Königreich Württemberg.